Level 4

Die Mathematik der menschlichen Seele: Grundtext
Detaillierte Inhaltsübersicht

 

  • Theorie des Homokumulats I

    Definition des Themas und der allgemeine Plan der Untersuchung. Form und Formverhalten. Die Unfruchtbarkeit des Redundanzbegriffs. Was ist ein Homokumulat? Grundaspekte der Anhäufung von Gleichem. Die Hypothese von der Homokumulativitäts-Gier. Wie läßt sich diese Hypothese überprüfen. Die Identifikation des Homokumulats und ihre Tücken. Motivative Relevanz der Anhäufung. Anwesenheit des CIF-Syndroms. Die vorweggenommene Bilanz der Überprüfung: die Verallgemeinerung ist anscheinend richtig, gibt analytisch viel her und füllt eine Lücke im biologischen Bild des Menschen.

    Theorie des Homokumulats II

    Präzisierung und Abgrenzung der Hypothese. Die Extremalregelung und die sie schwächenden Faktoren. Objektive und subjektive Extremalisierungsprozesse. Grenzen der Homokumulativitätsgier: A. Verschiedene Gründe für die Ungleichmäßigkeit der Anhäufung. Ihre Abhängigkeit von der Kultur. B. Die Übermacht anderer, stärkerer Motive und der Anschein einer untermaximalen Homokumulation. Manchmal kann sich dieses Motiv aber auch behaupten. C. Zwei Quellen des Anhäufungsphänomens. Ihre Vermischung und die Schwierigkeit, sie auseinanderzuhalten. Verzerrungen in unserem Panorama: es isoliert das Motiv zu stark und neigt zum Eurozentrismus.

    Theorie des Homokumulats III

    Das grundsätzliche Funktionalitätspostulat. Generelle Repertoirestrategien. Warum kommt die Intelligenz dafür nicht in Betracht. Allgemeines über die Nützlichkeit derartiger Strategien. Ihre genauere Beschaffenheit: weshalb muß es sich dabei um ein Formverhalten mit Extremalregelung handeln. Die Zweckmäßigkeit der Filter der Neuheit und des Homokumulats. Das andere Gesicht der Redundanz. Ein Vergleich zwischen Neugier und Homokumulativitätsgier. Ihr Zusammenspiel. Die Dialektik unseres Funktionalitätspostulats. Problematische Nebenprodukte und das Fehlen von Einsicht. Jeder Vorteil hat seinen Preis.

    Theorie des Homokumulats IV

    Die Schwierigkeit eines konkreten Funktionalitätsbeweises. Erste Ebene: Zusatzbekräftigungen. Doch uns geht es um die Geburt der Reaktion. Zweite Ebene: rein spielerisches Verhalten. Doch entscheidend ist die Kulturogenese. Dritte Ebene: die Entstehung von Kulturelementen. Formal-homokumulierende Erfindungen. Zwei Typen von Komplikationen im Extremalisierungsprozeß. Die Gesamtbilanz unserer Bemühungen auf dieser Ebene. Zurück zur ersten Ebene: allgemeine Intensivierung des Instrumentalverhaltens und die Tradition der Kultur.

    Theorie des Homokumulats V

    Genetische Bemerkungen. Warum ist die Homokumulativitätsgier für uns kein kulturelles Produkt. Geschenk oder Kuckucksei? Versuche der Kultur, diese Gier zu kontrollieren. Das Bild eines primären Bedürfnisses. Das Kleinkind als Zeuge. Alles deutet auf eine angeborene Disposition. Die ontogenetische Unaufhebbarkeit einer Erkenntnis des Genoms und der natürlichen Auswahl. Die Frage an den Neurophysiologen.




  • Homokumulate in der Bewirkung

    Definition der Bewirkung. Augmentierte Rückmeldung. Warum beginnen wir gerade damit. Bemerkungen zum Seinsmodus: Aktivität und Passivität, Realität und Phantastik. Die Einseitigkeit unserer Auswahl.

    Bewirkung als Form. Minimale und maximale Bewirkungshandlungen. Vorgetäuschte Minimalität. Der Vorrang der Intension vor der Extension. Bewirkungszusammenhang: Erwartungskontraste und scharfe Konturen. Die formale Ergiebigkeit der Wirkung als solchen. Wie soll man die Reinheit der Bewirkung verstehen.

    Der Einzelvergleich von Homokumulaten. Das Problem der Rangierung der Spitzenleistungen. Rekorde und die Entschlossenheit, sie zu brechen. Wettkampf als Extremalisierungskarussell. Das Kompositionsprinzip der Steigerung. Erste gelungene Realisierung einer Wirkung.

    Der symmetrische und der asymmetrische Zweikampf. Reine Behinderung als paradoxe Bewirkung. Indirekte Zuschreibung der Homokumulativität. Die Schwierigkeit als Gegner und die Lust an der Erschwerung der Aufgabe. Kritische Wirkungsgrößen. Der Kampf mit sich selbst. Das aktionsspezifische Motiv als Bewirker und als Behinderer.

    Komik aus Freude an der Form. Die Zwangsläufigkeit der Generalisierung. Das Verhältnis zwischen Kompetenz und Inkompetenz.

    Erscheinungsformen der komischen Homokumulativität der Bewirkung. Äußerste Inkompetenz. Kontraste in verschiedenen Bewirkungselementen. Ernsthafte Extremalisierung einer drolligen Aufgabe oder ganz gewöhnliche Übertreibung. Wie kompromittiert man die Homokumulativitätsgier. Komische Bewirkungskompetenz und ihr Maß.

    Ortsveränderung

    Grundfiguren der Bewirkung. »Fleißige« Ortsveränderung. Der Reiz der Geschwindigkeit – vom Laufen bis zum Wettrennen. Verschiedene Quellen der Schwierigkeit der Ortsveränderung. Der Kampf mit der Gravitation. Ein klassischer Fall von Sinnlosigkeit: Bergsteigen als Form. Obenbleiben oder -behalten als die statische Variante derselben Struktur.

    Welchen formalen Vorteil haben ausgelöste Ortsveränderungen. Gleiten, waagerecht und bergab. Was reizt den Schifahrer. Rollen. Das Einschalten einer externen Kraftquelle, vom Reiten bis zum Surfen. Flugphantasien und wie man real einem Flug nahekommt: Schwingen, freier Fall, Projektion. Die Fülle der Formmöglichkeiten beim Sprung und beim Wurf.

    Das Ende der Ortsveränderung. Ziele, die man berühren oder vermeiden soll. Die Homokumulativität des Treffens. Erschwerungen dieser Aufgabe und ihre Eignung für symmetrische Wettkämpfe. Plötzliches Anhalten. Fangen und Entkommen.

    Der Wagen als ein Beispiel für formal-homokumulierende Erfindungen. Die Entstehung des Radsatzes. Wer steckt das interessanteste Ding an die Achse. Tierpuppen auf Rädern. Wie wenig es den alten Mayas bis zum richtigen Wagen gefehlt hat.

    Vom Summen eines gespannten Seils bis zum Schießbogen. Die ersten Geschosse und Projektionsgeräte. Wie wurde der Speer zum Pfeil. Andere Erfindungen auf das Thema der Ortsveränderung.

    Objektveränderung

    Das Problem der Destruktivität und unser Beitrag zu ihrer Erklärung: Zerstörungshandlung als Form. Vernichtung von Gegenständen und ihren Funktionen. Verletzung oder Tötung eines Lebewesens aus Homokumulativitätsgier. Verschiedene kulturelle Einstellungen dazu. Ist unsere Kultur in diesem Punkt wirklich so restriktiv, wie sie glaubt?

    Quälen als Zufügung von körperlichem Schmerz oder Zerstörung des existentiellen Umfeldes. Warum sind auch das homokumulative Informationen. Kann die Verspottung ein Formverhalten darstellen? Destruktion »im Scherz«, aber der endet irgendwo. Die Bilanz von Nutzen und Schaden.

    Strukturerhöhende Objektveränderungen. Die Chance einer Vitalisierung. Aufschüttung. Aufschichtung und das Homokumulativitätsrepertoire der Architektur. Konstruktion als Kampf um Funktionstüchtigkeit und Widerstandskraft. Das Wunder der Formgebung. Substantielle Verwandlung – Wirklichkeit und Illusion. Erschaffung aus dem Nichts.

    Die Erfindung des echten Gewölbes: naive Versuche, Einsturzkatastrophen und wie man darüber hinwegkam. Verspielte Vorläufer der Töpferei. Fakten aus der Entstehungsgeschichte der Metallurgie, die sich nicht instrumental erklären lassen. Die Homokumulativität des Metalls als Belohnung.

    Schmelzen als inhaltlicher Verlust und formaler Gewinn. Der Kampf um den Schmelzofen und seine unerwarteten Folgen. Die Variante mit dem Bleiglanz. Und was ist mit dem Gießen? Feuererzeugung durch Reibung, die Geschichte einer Hoffnung.

    Das Verborgene

    Aktivitäten rund um ein Verborgenes. Warum findet man beim Suchen wenig Neues, aber viel Anhäufung. Die fieberhafte Spannung und ihre plötzliche Auflösung. Suchen als Sucht. Erraten aus spärlichsten Anzeichen.

    Die Unkenntnis eines Verborgenen und ihr Ergebnis. Verhängnisvolle Uninformiertheit und komische Verblendung. Verstecken als Induktion von Ahnungslosigkeit. Leugnen der Bewirkung. Das allgemeine Phänomen des heimlichen Agierens. Aber wehe, wenn man dabei erwischt wird. Verbergen in mehr als einem Stockwerk.

    Kombinationen zwischen Verstecken und Suchen. Von der Seeschlacht im Mathematikheft bis zur Psychoanalyse. Ertappen auf frischer Tat. Die Überlegenheit des Verbergers und die Suchreaktion im Passiv. Triumphierende Provokateure wie z.B. der Zauberkünstler oder der Erzähler. Die Dankbarkeit des Opfers.

    Wie kommt es zur Desinformation als einer besonders eleganten Art des Verbergens. Die Vielfalt der Beispiele. Die hohe Kunst der Lüge. Sonderformen: Null-Wandschirm und Null-Wahrheit. Über die Schwierigkeit, das Opfer zu überzeugen.

    Was für Erfindungen sind Jagdfallen oder Mechanismen. Erkenntnis als Prozeß – eine typische Suche. Die Theorie des Homokumulats erklärt auch sich selbst. Doch das ist noch nicht der gewünschte Funktionalitätsbeweis.

    Die Reichhaltigkeit der Form bei strenger Wissenschaft: Präzision, Ausdehnung, Tiefe usw. Wissenschaft als multipler Extremalisierungsprozeß. Was wissen wir über ihre ursprünglichen Beweggründe. Also dennoch formal-homokumulierende Erfindungen. Und wie ist es heute? Irrationalismus und Agnostizismus.

    Große Bewirkungssysteme

    Wo beginnen die eigentlichen Bewirkungswunder. Das Schicksal der Technik als Form. Die Versuchung durch den Knopfdruck. Das Auto als das Spielzeug des Jahrhunderts.

    Homokumulativitätsgier und Macht. Der Befehl als Anhäufung. Über die Dressur von Tier und Mensch. Glücksspiel um Geld – ein Idiotismus? Aber durch den formalen Gewinn werden hohe materielle Verluste aufgewogen.

    Das Rätsel des Glaubens an übernatürliche Kräfte. Sie führen zweifellos zu einer aufregenden Form der Bewirkung. Warum wird überhaupt Phantastisches für wahr gehalten. Der biologische Unsinn solcher Hirngespinste. Benachbarte Beispiele für Formverhalten: Märchen, Salonmagie, Parapsychologie.

    Die Rolle des Homokumulats bei der Supernaturalisierung von Realien. Die Beliebigkeit als ein Zufluchtsort der CIF-Anhäufung.




  • Vorliegende Homokumulate

    Welche Informationen liegen vor. Wirkungen, die in der Bewirkung steckenbleiben. Beispiele aus dem Bereich der auditiven Information, bis hin zum Babbeln. Wirkungen, die sich verselbständigen. Gemischte Faszination: Opernsänger und Virtuosen. Doch ihr Exhibitionismus stört eher.

    Wahrnehmung in Informationsklumpen. Zusammengesetzte Wirkungen sind viel unabhängiger als elementare. Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei der Anhäufung von Gleichem. Die Homokumulativität des Tons und der Harmonie. Zwei Formen oder eine?

    Die formale Beschreibung der Komposition. Verlorenes Homokumulat. Intermittierende Rekurrenz. Die Auswahl der Elemente beim Rekurrenzrepertoire. Melodie und Tonleiter als Homokumulationsphänomene. Unterbrechungen des Informationsflusses. Der elementare Stampfrhythmus. Gruppenwiederholung.

    Teilwiederholung. Das Schicksal des musikalischen Themas. Anhäufung von Gleichem in der Veränderung. Wieviel Verschiedenheit enthält ein Kontrast. Der fließende Übergang als Alternative.

    Die Homokumulativität des Informationsklumpens als Ganzen. Einheitlichkeit. Der Tonikdreiklang als homokumulatives Skelett. Aber das Prinzip der Summation ist das einzige, das jede Spur der Anhäufung erfaßt. Worauf muß man dabei achten.

    Ein scheinbares Paradox: Bewirkung von Verschiedenheit aus Homokumulativitätsgier. Das Experiment mit dem Orchester. Extremalisierungslinien ohne Ende. Wieviel Form verlieren wir durch die Komposition und was bekommen wir dafür. Die Vorliebe für komplexe Informationsklumpen und ihre gelegentliche Verneinung.

    Der Gegenstand unserer Untersuchung bei Kompositionen. Warum können wir konkrete Wahlakte hier nicht begründen. Wird die Anhäufung überhaupt registriert? Interne und externe Summationsprobleme.

    Abstrakte gegen mimetische Kunst. Das Prinzip der Reproduktion. Reproduktion als Bewirkung. Der Erwartungskontrast aus der Denaturierung. Die Reduktivität der Wiedergabe. Minimale und maximale Bewirkungshandlungen. Magie des Wortes. Komplexe Vorlagen. Ähnlichkeit als Anhäufung von Gleichem. Idealismus und Naturalismus.

    Grundphänomene des Visuellen

    Das Licht als Form und seine Dramatisierung. Die zweckfreie Beschäftigung mit dem Feuer. Spezialeffekte: Glanz und Durchsichtigkeit. Wasser und Glas.

    Wie versucht man das Geheimnis der Farbe zu lösen. Ihre auffallende Homokumulativität. Schwarzweißkontraste gegen raffinierte Kombinationen. Der Wirbel um Edelmetalle und -steine: ein Riesenbetrug? Zur Geschichte der Geldmittel.

    Das Prinzip der Grenzlinie. Die Verdichtung der Veränderung in einem einzigen Punkt. Aufgeräumte Informationsklumpen. Linien, die sich hinziehen. Objekte, insbesondere negative. Der Grenzverlauf im einzelnen. Spitz oder Glatt. Geometrische Regelmäßigkeit und ihre Produkte. Subjektive und objektive Geometrizität.

    Die Form aus der Begegnung der Grenzlinien. Berührung und Äquidistanz. Symmetrie als Halbierung. Multiple Halbierung: Mittelpunkt oder Schwerpunkt. Anordnung der Ereignisse in gleichmäßig gegliederten Linien. Homokumulative Raumgitter, auch als Ereignisschablonen. Konvergenzpunkte und Strahlensterne.

    Verschiedene Facetten der Objektgröße. Megalithismus. Warum ist die Miniatur eine Anhäufung von Gleichem. Die Größenrelation. Kritische Bemerkungen zur Theorie des Ebenmaßes.

    Artefakte, Natur, Mensch

    Artefakte sind bewirkt und deshalb in der Form weitgehend frei. Die Grenzen dieser Freiheit und die ausgehandelten Kompromisse. Aber trotzdem: ein Formboom.

    Das natürliche Objekt als vorliegend par excellence. Aufgelockerte Komposition. Optimale Entwicklung und Leistung. Die paradoxe Faszination des Häßlichen und die Homokumulativität aus der Verunstaltung. Ungewöhnliche Vermutungen über die platonische Idee und ihre Hintergründe.

    Bewirkung von Natur. Wie spiegelt sich der Zeitgeist in der Gartenkunst. Die Probleme der Reproduktion mit der Originaltreue. Porträt und Karikatur. Die Bequemlichkeit einer Metapher. Quasi-natürliche Vorstellungen phantastischer Art.

    Die Entropie des materiellen Objekts und der Kampf gegen sie. Zur Pathologie der Hausfrau. Alter als Form. Antiquitäten, die die Entropie besiegt haben, gegen Ruinen.

    Landschaft: welche Motive sind es, die unser Verhältnis zu ihr bestimmen. Der Aufbau des Raumgefäßes. Die genauere Beschaffenheit seiner Extensität und ihre Dramatisierung.

    Die Schönheit des menschlichen Körpers als Gegenstand der Homokumulativitätsgier. Abgrenzungen gegen das Artifizielle. Auge, Mund oder Haar als Anhäufung. Der Gesamteindruck des Kopfes. Kaum jemand ist physisch vollkommen.

    Warum klammern wir die Hautfarbe aus. Die Haut als Grenzfläche und der Körper als Plastik. Seine globale Ausdehnung. Der Schlankheitskult. Der Mensch als kopfstehender Konus. Aber wohin mit den Füßen? Der Beitrag der Homokumulativitätsgier zur sexuellen Befriedigung.

    Bewegung

    Was unterscheidet sie von der Ortsveränderung. Bereiche, in denen das ästhetische Interesse an der Bewegung eine gewisse Rolle spielt. Warum gehen wir hier etwas mehr ins Detail. Der formale Reiz der Bewirkung einer schönen Bewegung. Ihre hartnäckig verneinte Schwierigkeit. Verwachsungen mit der statischen Schönheit und mit Musik.

    Der Weg als Spur und als reine Erinnerung. Seine Raummetren. Der Nullsummenweg. Das Prinzip der Schleife. Kreisen und Pendeln. Die Bewegung der Körperteile, vor allem ihre Entfernung von der normalen Lage nach außen oder nach innen. Durch Nullsummenwege ausgeschmückte Ortsveränderungen. Gehen als Form.

    Auffallend große und auffallend kleine Geschwindigkeit. Warum wirkt langsame Bewegung so feierlich. Bewegungseinheiten mit scharfen Ecken. Ihre sorglose Häufung. Was bringt Ordnung in dieses scheinbare Chaos. Für wen tanzt der Tänzer.

    Diskontinuierliche Bewegung. Die Komik des Puppenautomaten. Wodurch wird die Pose zur Pose. Verselbständigtes Stillhalten und synchrone Kombinationen von Bewegung und Regungslosigkeit. Die Pose als bewirkte und als vorliegende Form.

    Was geschieht, wenn mehrere Objekte gleichzeitig kinetisch aktiv werden. Formation. Identische ortsfeste Bewegungen. Erhaltung der Gruppenpose durch sich deckende Ortsveränderungen. Die Strukturanalyse des Gänsemarsches.

    Undisziplinierte Gruppen und homokumulative Veränderungen der Formation. Distanzvergrößerung, Distanzverringerung, Berührung und Kreuzung. Der Wellengang als Anhäufung von Gleichem.

    Zur Funktionalitätsfrage

    Zwei Fälle von Zusatzbekräftigung: die Geometrizität der Geräte und die formale Pracht der Symbole. Eine Abgrenzung gegen den Pansemiotismus.  Nachträge zu den bisher erörterten formal-homokumulierenden Erfindungen.

    Die Nutzlosigkeit der abstrakten Komposition. Lohnt es, ganze Informationsklumpen zu speichern? Die Unterwanderungsgefahr. Sprache als Zusammensetzung. Rhetorische Figuren. Locker komponierte Geschichten und wie man sie straffen kann. Strukturelle Pointen auf der Grundlage des Kontrastes und der exakten Wiederholung. Was für ein Zufall ist die Koinzidenz.

    Die Schönheit der Theorie als Anhäufung von Gleichem. Der logische Baum, seine Krone und sein Stamm. Unser Hang zur abstrakten Stilisierung dieses Baumes. Welche Redundanz wird hier vor uns ausgebreitet. Erkenntnis und formales Wunschdenken: schön, also wahr. Die Schädlichkeit dieser Einstellung. Der theoretische Text muß offen bleiben. Ist meine eigene Theorie der Versuchung entgangen?

    Sprache als formalisierter Klang. Schallnachahmung, Wohlklang und natürlicher Rhythmus. Verschiedene sprachmetrische Systeme. Rekurrenz der Phoneme – der Reim und seine Verwandtschaft. Die Rolle der Homokumulativitätsgier bei der Entstehung der zweiten Artikulation.




  • Leben mit Homokumulativitätsgier I

    Personimmanente und gegenständliche Anhäufungen. Die angenehmen Konsequenzen der Verkörperung einer extremen Form. Das Prinzip ihrer sekundären Instrumentalisierung. Wie fühlt sich dabei die übersehene Mehrheit. Der Schönheitsaktivismus und sein paradoxes Ergebnis. Die Verbitterung bei einer Niederlage im formalen Konkurrenzkampf. Homokumulative Objekte und die Leidenschaftlichkeit, mit der man sie besitzen will. Statussymbole oder Statusindexe? Die Anhäufung von Gleichem ist ein ideales Rangzeichen, aber sie ist auch selber eine interessante Information. Ihr Anteil am Reichtum. Die Isolierung der Formvariable: Prunk und Geiz. Warum macht die Homokumulativitätsgier die Habsucht besonders schlimm und unverständlich. Der funktionale Zusammenhang. Sind wir einfach falsch konzipiert?

    Leben mit Homokumulativitätsgier II

    Erlebnisse und Gefühle als formalisierbare Informationen. Konsummatorische Ereignisse. Wann ist ihr Inhalt unwichtig. Die Ideologie der äußersten Intensität des Erlebnisses und ihre Folgen. Die Ausschaltung von warnenden Gegenstimmen als Intensivierung durch Bereinigung. Nur keinen kühlen Kopf behalten! Was hat die Ekstase mit ihrem konkreten Anlaß zu tun. Die Provozierung eines solchen Zustandes – auch mit Rauschgiften? Bunt gemischte Erlebnissammlungen. Die Homokumulativität der Sammlung macht die Homokumulativität der Elemente entbehrlich. Langeweile als Ausdruck des formalen Erfolges. Der scheinbare Nonsens der Feier. Das Leben als Erlebnisjagd. Extremalregelung schließt freie Wunscherfüllung aus. Die Aussichtslosigkeit einer Maßhalteethik.

    Leben mit Homokumulativitätsgier III

    Die Adoption von fremden Erlebnissen mit oder ohne Einfühlung. Ist eine Neuigkeit wirklich nur neu? Die Verschärfung der Auswahl zwischen den Ereignissen und der unbändige Wille, berühmt zu werden. Ruhm als Anhäufung von Gleichem. Fiktive Erlebnisvorlagen. Die Zweckfreiheit der entsprechenden Kunst. Ihr bewirkungsspezifischer formaler Reiz. Ereignisdarstellung und Erregung von starken Gefühlen. Die Ausschmückung eines reflexiven Gedichts. Klassische und moderne Erwähnungssammlungen. Das Prinzip der Expression. Seine Fragwürdigkeit. Musik: effektvoller Ausdruck oder reine Mathematik? Nicht auszudrückende und absichtlich verborgene Gefühle.

    Leben mit Homokumulativitätsgier IV

    Die Formalisierung von Instrumentalhandlungen. Provokation und Absorption. Wie kommt es, daß die Anstrengung der Erfüllung vorgezogen wird. Allerlei Großtaten und die Thematisierung der Existenz. Die Form macht jedes Thema verständlich. Die straffe Komposition eines Agons. Seine Typologie. Die entscheidende Rolle seiner Strukturformel. Entschlossenheit trotz Gefahr als Vorbedingung. Die Natur der agonalen Maßnahmen. Homokumulationseffekte aus ihrer Verflechtung. Wie wird Spannung erzeugt und verschärft. Die Spätphase des Agons und die endgültige Entscheidung. Das jähe Erlöschen des Interesses. Sonderformen wie Peripetie und Anagnorismus. Das vereinfachte Strickmuster der Abenteuergeschichte.

    Leben mit Homokumulativitätsgier V

    Erlebnisse aus negativen Motivationszuständen als kontrastierender Hintergrund und als selbständiges Konsummationsziel. Schadenfreude oder Form? Das scheinbar instrumentale Befassen mit dem Unangenehmen. Seine paradoxe Extremalisierung. Wie oft kann sich die Homokumulativitätsgier unter diesen Bedingungen durchsetzen. A. Die Trauer, ihre Vorgeschichte und ihre Fundstätten in der Kunst und im wirklichen Leben. Die zahlreichen Möglichkeiten ihrer formalen Auszeichnung. Trauer als Lebenssinn. B. Die Zähmung der Angst. Katastrophen, Gewalttätigkeiten und Bösewichte als Lieferanten des Nervenkitzels. Seine Perfektionierung: die Gruselgeschichte. Warum lieben wir so sehr das Risiko. C. Die Lust am körperlichen Schmerz. D. Die Unbegreiflichkeit des Selbstmordes. Was wäre über seine Form zu sagen. Ist Etwas wirklich weniger als Nichts? Rehabilitierung oder Hammerschlag. Der Selbstmord als ein Akt des blinden Lebenswillens.