dr Joze Mencinger, Ljubljana
DIE "GUTE" KULTUR UND DIE "BOSE" WIRTSCHAFT.
Die Leute, die im Bereich der Kultur arbeiten, meinen, dass "der Anteil des Sozialproduktes, der für die Kultur bestimmt ist, zu klein wäre; ohne mehr Mitteln solle die Gesellschaft zu einer kulturellen Wüste werden." Die Wirtschaftler, die die Kultur als öffentliches Gut betrachten, das von den Steuern finanziert werden soll, sind meistens der Meinung, dass "mehr Mittel, bestimmt für die Kultur, die Wirtschaft und als Folge auch die Kultur ruinieren würden." Wer mehr oder wer weniger recht hat, was sind die gemeinsammen Punkte und wie die Verbundenheit zwischen der Kultur und der Wirtschaft aussieht, ist das Thema, das uns in dieser Auseinandersetzung interessiert. Feste Antworten gibt es nicht; es geht hier mehr oder weniger um Meinungen, die empirisch nicht überprüfbar sind. Es ist unumstritten, dass der Staat für das geistige Leben der Gesellschaft zu sorgen hat und dass die Kultur im breitesten Sinne die wirtschaftliche Efektivität der Gesellschaft bestimmt. Alles andere, also welchen Anteil des Sozialproduktes man für die Finanzierung der Kultur bereitstellen soll, zu wessen Nutzen und auf wessen Rechnung soll die Finanzierung der Kultur verlaufen, ist aber nicht so umstritten. Beide Seiten sehen nämlich in der öffentlichen Finanzierung die beste Lösung. Die, die mehr Ausgaben für das Gesundheitswesen, den Sport oder die Armee fordern, sowie die, die mehr Gelder für die Kultur haben möchten.