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M A H L Z E I T
Der Kathändler Ahmed Ahmed Swaid auf einem Hausdach in der Altstadt von Sanaa mit einer typischen Tagesration an Lebensmitteln. Ahmed, der wie viele
Jemeniten einen verzierten Dolch trägt, verkauft seit acht Jahren Kat in seinem kleinen Laden im Basar der Altstadt. Katkauen ist zwar weniger gesundheits-
schädlich als Tabakrauchen, doch es hat schwere Folgen für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Beim Kauen geben die Blätter ein mildes, den Amphetaminen
verwandtes Stimulans ab. 90 Prozent der Männer und 25 Prozent der Frauen im Jemen kauen mehrmals die Woche Kat. Weil der Katanbau 10- bis 20-mal
einträglicher ist als der von Lebensmitteln, wird dafür immer mehr Grundwasser gebraucht, zu Lasten des Lebensmittelanbaus