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M A H L Z E I T
backen, die sich mit der Kruste verbunden
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Tage reifen«, sagt Aivars, und setzt dennoch
das Messer an, damit wir das Brot probieren
können. Leicht beunruhigt schaut Ilona der
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ein anderes Messer«, sagt er schließlich –
und ist mit dem neuen Instrument er folg-
reich. Die Ahornblätter sind knusprig und
dunkel, das Brot ist würzig mit einem köstli-
chen, an den Wald erinnernden Geschmack.
Und es passt hervorragend zum Radzinš’schen
Bienenhonig.
Aivars und Ilona haben bewusst das Beste
aus ihrem Landleben gemacht: Sie tauschen
Waren und Dienstleistungen, sammeln mit
ihren drei Töchtern die Früchte von Feld und
Wald und kommen so mit ihren bescheidenen
Gehältern über die Runden. Eine lettische
Landärztin verdient kaum mehr als die Leute,
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an klar, dass man hier draußen auf dem Land
nicht viel verdienen kann.«
In ihrer gemütlichen Küche mit Blick auf Obstbäume und Saunahütte
bereitet Ilona Tee für die Besucher zu und gibt ihnen vom Honig der eigenen
Bienen zu kosten, den sie auf eine Scheibe Sauerteigschwarzbrot träufelt
(unten). Das auf einer Unterlage aus frischen Ahornblättern gebackene
Brot hat Aivars gegen Honig getauscht. Am Sonntag geht die Familie im
nahegelegenen Restaurant essen (oben rechts). Man trinkt Kwass, das
traditionelle leichte Brotbier, gesüßt mit Zucker oder Obst
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