Page 141 - [Peter_Menzel,_Faith_D’Aluisio]_Mahlzeit_Auf_80(BookFi.org)

Basic HTML Version

141
2 5 0 0 – 2 9 0 0
MITTAGESSEN ZU HAUSE
Gebratener Fisch, 75 g
s
Kung-Pao-Huhn (mariniertes Hühnerfleisch), im Wok
mit Erdnüssen, roten Chilischoten, Knoblauch und Ingwer gebraten, 90 g
s
gedämpftes Ei mit Schnittlauch,
85 g
s
gekochter Spinat, 65 g
s
weißer Reis, 225 g
s
Bambussprossen in ihrer Brühe, 190 g
s
Guave, 325 g
ABENDESSEN BEI DER ARBEIT
Luwei (Brühe aus Sojasauce mit Heilkräutern – nicht im Bild), in der
Folgendes gegart wird: eingelegter Kohl mit Lauchzwiebeln, 125 g, Instantnudeln, 90 g, Doupi
4OFUHAUT ä äG ä"ROKKOLI ä äG ä7EI”KOHL ä äG ä3HUIJINGä*IAOä GEKOCHTEä2EISMEHLKLš”EäMITä&LEISCH ä äG ä
Mu-Err-Pilze (»Baumohren«), 55 g, Bohnensprossen mit Lauchzwiebeln, 40 g
IMBISS AM SPÄTEN ABEND
Gebratener getrockneter Tofu, 30 g
s
Yansu Ji (gesalzenes gebratenes
Huhn), 30 g
s
frittierte taiwanesische Fischpaste, 30 g
s
frittierte Tintenfischarme, 30 g
s
frittiertes
Hühnerklein, 30 g
ZWISCHENDURCH
Vollmilch, 300 ml
s
Honigtee mit Limette, 450 ml
s
Kaffeegetränk, 300 ml
s
gekochtes Leitungswasser, 1 l
KALORIEN
2700
!LTER ä äsä'Rš”E ä
äCMäsä'EWICHT ä äKG
TAIPEH
äsä7ENNäDIEä3ONNEäUNTERGEHT äšFFNENäINä
der Hauptstadt Taiwans im Glanz bunter Lichter
die großen Abendmärkte, etwa Shilin im Nor-
den – eine Mischung aus Flohmarkt, Fress-
meile und Touristenfalle, wo Gimmicks, Elektro-
nik, Haushaltswaren, Kleidung und jede Menge
Essen angeboten werden. Die Taiwanesen lie-
ben es, auf der Straße zu essen. Stinkiger Tofu,
Austern-Omelettes und Spieße mit gegrillten
Innereien sind ein beliebter Imbiss, fettes
Schweinefleisch auf Reis und Schweineblut-
suppe als Klassiker stets zu haben.
Laufend entstehen neue Buden mit trendiger
exotischer Kost, etwa Kartoffel-Käse-Aufläufen
im Miniformat. Die Menschenschlangen vor die-
sen Buden reichen oft durch den ganzen Markt.
*EäDERäMUSSäESäHABEN äANDäWENNäESäPLšTZLICHäKEI
ner mehr haben will, macht eine neue Bude auf.
Fernab der Trends und ohne Massenauflauf
šFFNENäANäDERä+REUZUNGä8INYIäUNDä$A ANäIMä3TADT
zentrum Lin Hui-wen und eine Handvoll Kolle-
gen jeden Abend ihre Stände für die Kund-
SCHAFTäAUSäDEMä1UARTIER ä$IEäMEISTENä+šCHEä
sind seit vielen Jahren dabei, und da die Stadt
keine neuen Konzessionen vergibt, werden die
bestehenden Lizenzen wie ein Schatz gehütet.
Jeder Koch hat seine eigene Spezialität und
einen Stamm treuer Kunden.
Seit zehn Jahren steht Lin Hui-wen jeden
Abend mit ihrem Mann Wu Chang-en hinter
demWok mit ihrer würzigen Brühe. »Sie besteht
aus Sojasauce,Reiswein,Zucker und Kräutern«,
VERRØTä DIEä +šCHIN ä DASä GENAUEä 2EZEPTä BLEIBTä
aber Betriebsgeheimnis. Diese Luwei genannte
Bouillon bereitet Hui-wen zu Hause als Konzen-
trat vor, das stundenlang ziehen muss, »damit
sich die Aromen verbinden«. Abends wird die
Essenz im Wok mit Wasser aufgekocht, um
allerlei darin zu garen: Pilze und Tofu, Brokkoli,
grüne Bohnen und Paprikaschoten, Blutwurst,
Hühnerfüße, -herzen und -flügel, Schweineohren,
"AUMPILZE ä &ASANENEIER ä-ORTADELLA ä-AISKšLB-
chen und Reisnudeln.
Sie ist seit Kurzem Mutter; die kleine Toch-
ter hat sich schon dem Rhythmus der Mutter
angepasst. Zur Frühstückszeit schlafen beide.
DasMittagessen, das die Schwiegermutter kocht,
ist die einzige Mahlzeit, die zu Hause eingenom-
men wird. Die Schwiegermutter versorgt auch
das Baby, während die Eltern arbeiten.
Wenn Hui-wen abends keine Lust auf Luwei
hat, kauft sie sich Gebratenes an einem Nach-
barstand. Früher, sagt sie, waren die meisten
IHRERä +UNDENä 3INGLES ä w(EUTEä KOMMENä šFTERä
auch Hausfrauen und nehmen sich etwas mit,
um es zu Hause mit Reis zu servieren.«
TAIWAN
EINE TAGESRATION
IM DEZEMBER
Lin Hui-wen
$IEæ3TRA”ENKšCHIN