Herbert Krappinger, Klagenfurt A
DIE VOLKSARCHITEKTUR ALS WESENTLICHESELEMENT DER BAUENTWICKLUNG HISTORISCHERZENTREN UND DER DORFSIEDLUNGEN IN DERKULTURLANDSHAFT
J.J.J van de Vente (Maastricht) spricht davon, das es in unserem mitteleuropaischen Kulturnimileu, einem Zeitalter der sturmischen neuen Bedurfnisse, des Elektronengehirs, der neuen Materialien Stahl, Glas, Plastik und Beton, einem Milieu von so strenger Rationalitat und Zweckmasigkeit eines Gegengewichtes in uberlieferten Strukturen bedarf. Und weiter, das keine Gesellschaft ihrer Art und ihrem Wesen nach gedeihen kann, wenn nicht der neue Lebensstil in uberlieferten Lebensstilen begrundet ist.
Bei der Terminologiearbeit in der Projektgruppe fur Historische Zentren wurde bei der "Volksarchitektur" von der Urvater Weisheit geronnener Substanz gesprochen. Das mag vielleicht ein geistiger Zugang sein, wenn jetzt die Volksarchitektur zur Diskussion gestellt wird.
Es gibt aber noch eine Riehe andrer Grune gerade fur Architekten und noch mehr fur die Architekturstudente, namlich Volksarchitekturen sind wie die historischen Zentrenals Ganzes "Lernbeispiele von hohem ang" uber die Orts und Baugestaltung schlechthin. Es sei festgehalten, das hier noch wesentlich weiter auszuholen ware - es soll jedoch wunschhemas auf einige Fragen - obgleich dies unwissenschaftlich ist - gestutzt auf pragmatische Erfagrungen geantwortet werden. Dies mit vielen Vorbehalten in bezug auf eine grundlicher beweiswurdigung. Allerdings wurde in Hinblick auf das Schwerpunktthema der ersten diesjahrigen Konferenz der Projektgruppe fur Historische Zentren ohne von den Spezialfragen etwas zu wissen bereits etwas vorgedacht.
Im dargelegten Sinne werden nun einige der Fragen - wie gesagt vorbehaltlich etwas beleuchtet.
Definition der Volksarchitektur
Die Beantwortung ist im Rahmen der Teminologiearbeit erfolgtallerdings muste diese Erklarung nachtraglich als "Volksarchitektur A (alt prazisiert werden. Denn offensichtlich tritt mit dem Ende des zweiten Weltkrieges ein Zasur ein und es gibt hernach wie ubrigens schon langer vorher, kaum neue Bauwerke, die man damit bezeichen sollte. Es ist ein Wander eingetreten. Deshalb wird auf das Tagungspapier HZK 40/94 Kr fur die Arbeitssitzung der Projektrgruppe in Munchen am 23. Juni d.J. hinge Nur soviel, Diskussionen zeigten, das diesbezuglich ein gewisses Einverstandnis allgemein zu bestehen scheint.
Terminologiekennziffer 1.7.
Wo steht die Volksarchitektur heute
Im Zwielicht und voll von Missverstandnissen und Pseudouberlegungen. Auch das Sitchwort Nostalgisch gehort dazu, aber auch die sogenannte "Regionale alternative Architektur". Bei einer Exkursion nach Salzburg haben wir kurzlich - organisiert vom Haus der Architektur in Klagenfurt, das Haus eines Architekten, eine 3 - geschossige Bretterkonstruktion zu einem Spottpreis fur 1 m2 Wohnflache kennengelernt. Es gab dazu eine der interessantesten Diskussionen usw. Leider last sich dies fur Univ.Doz.Dr.Juvanec nich ad hoc wiedergeben ..... es fuhrt aber gerade daraus ein Weg zur Verunsicherung bei der Baugestaltung im landlichen Raum, verstanden als kulturelles Anliegen. Vielleicht weniger in der BR als anderswo bzw. in Osterreich .... die Stadtumland problematik
Was ist der Hauptzweck der volkstumlichen Architektur heute
Ein alter und neuer, namlich anstandige Behausungen und Wohnungen fur arme Leute zu errichten - aus der Not und Sparsamkeit heraus eine Tugend machen. Es geht oder es ginge bisher um die Hauslbauer Aber das woll ja aus dem Titel der Zersiedlung abgestellt werden. Usw.
Volkstumliche Architektur in neuen Projekten
Das gibt es - einen Versuch, ja sogar ein gelungenes Experiment mit den Nachkommen der Bergarbeiter in Huttenberg. Alles dokumentiert mit Unterstutzung der Wohnbauforschung in Wien usw.
Gibt es heute noch eine anonyme Architektur
Nur sehr beschrankt - da strenge Baugesetze dazu zwingen alles offen zu legen. Pozitiv haben wir bei Ortsbegehungen ein kleines Wegzeichen in einer Kleinsiedlung gefunden . mit dem personlichen Schonheitsgefuhl der Siedler selbst gemacht. Und ganz wichtig "Alte Zauntechniken werden wieder belebt" z.B. in Oberdrauburg.
Das Thema mus hier abgebrochen werden - wahrscheinlich besteht an solchen Urberlegungen nur wenig Interessr.
Zusammenfassend werden die Fragen, die Dr. Juvanec gestellt hat als hochaktuell betrachtet. Allgemein sind jedoch alle diesbezuglichen Fragestellungen mehr oder minder im Sande verlaufen. Abeer man sollte diese Thematik andiskutieren - nicht primar emotional, sondern aus Zukunftsobsorge heraus. Dann wurde die Architektur in der Bevolkerung starker fuss fassen konnen.
Ein Burgermeister hat kurzlich vorgeschlagen, das man "ehrlich" an die leidige Wohnunstrage im landlichen Raum herangehen sollte.
Heinrich Tessenov prophezeite, das Kleinsiedlungswesen den Spektakel dieses Jahrhundert ausmachen werde.
Das ist eingetreten, die Erwartungen sind groser gute Losonguten selten.
Zum Abschluss eine Gegenfrage mit F.L.Wright.
ARCHITECTURE IS AS EASILY DISGUISED AS EDUCATION, AS EDUCATION MAY BE DISGUISED AS ARCHITECTURE