AA Conference logo
 Doytchinov Dr Grigor Doytchinov, Graz A

VERNAKULARE ARCHITEKTUR UND ZERSIEDELUNG

Vortrag vor der 6. Internationalen Konferenz „Volksarchitektur ALPEN - ADRIA"
24. und 25.10.1996, Gozd Martuljek, Slovenien



Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kollegen!

In meiner professionellen Laufbahn habe ich mich vornehmlich mit städtebaulichen Problemen auseinandergesetzt. Das Architekturerbe war insofern ein Objekt planerischer oder wissenschaftlicher Tätigkeit, als es eine Rahmenbedingung für die städtebauliche Entwicklung, oder durch diese Entwicklung gefährdeter Bestand darstellte. In diesem Sinne ist auch dieser Konferenzbeitrag gedacht - den Wandel der durch bestehende Volksarchitektur geprägten Kulturlandschaft im Umland der Städte im Zuge der Zersiedelung, bzw. die Folgen für die Volksarchitektur zu betrachten.

Die Volksarchitektur im Kontext der Kulturlandschaft

Kulturlandschaft ist von Menschen gestaltete Landschaft. Die Motive des Menschen sind nicht in erster Linie der Schönheit verpflichtet gewesen. Die Nützlichkeit und Lebensunterhalt haben die entscheidende Rolle gespielt. Das Ergebnis ist jedoch vielfach auch schön gewesen. 

Besonders in seinen Bauten hat der Mensch praktische Überlegungen mit dem Antrieb verbunden, seine Leistungen und Selbstbewußtsein sichtbar zu machen. Die Dauer seiner Wertvorstellungen und seiner sozialen Gebundenheit kehrte in der Tradition der Haustypen und Siedlungsformen wieder. In der Volksarchitektur ist der Stolz vieler Generationen zum Ausdruck gebracht worden.

Die historische steirische Kulturlandschaft stellt sich in einer glücklichen Symbiose von Natur und Bauten vor. Sie ist schön wie kaum eine andere Kulturlandschaft dieser Welt. Sie ist gekennzeichnet durch die gestreute Lage von Bauernhöfen, welche durch in den Rhythmen der Geographie eingeschwungenen Straßen und Wegen erschlossen sind. Dieses gestalterische Spezifikum der Streusiedlungen ist auf jahrhundertealte Traditionen in Erbschaft, Landwirtschaft und Besiedelung zurückzuführen. Dieses typische für die Steiermark System der Besiedelung ist „gekrönt" durch das Anwesen einer großen Anzahl von vernikularen Bauten - sowie für Wohn-, als auch Landwirtschasftsnutzungen, welche der gesamten Kulturlandschaft das Merkzeichen eines zusammenhängenden Gebildes von hohem kulturhistorischen Wert verleihen.

Doch mit der Industrialisierung ist eine andere Zeit angebrochen, deren Dynamik uns in den letzten Jahrzehnten fast überrannt hat - Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum und sozialer Ausgleich unter den verschiedenen Lebensbedingungen verdrängen mehr und mehr die landwirtschaftlich orientierte, naturabhängige Struktur und Kultur. 


Die Verstädterung der ehemals ländlichen Kulturlandschaft

Das enorme Auswuchern der Städte in die ehemals ländlich geprägte Kulturlandschaft ist auf komplexe soziale und wirtschaftliche Hintergründe zurückzuführen. Eine der grundlegenden Ursachen für die Verstädterung ist die Rücknahme des landwirtschaftlichen Anteils am gesamten Wirtschaftspotential und die damit verbundene soziale Umstrukturierung der Bevölkerung. Jährlich sind Menschen aus der Landwirtschaft ausgeschieden und haben Arbeit in der Stadt gesucht. Heute sind es in der Steiermark unter 5% der Bevölkerung, die von der Landwirtschaft lebt. Die landwirtschaftliche Arbeit an sich verändert ihren Charakter - sie wird auch von Maschinen beherrscht. 

In der Nachkriegszeit ist eine geradezu schicksalsergebene Hinnahme des für die Land- und Forstwirtschaft feststellbaren Abwanderungstrends anzusehen. Angesichts der sich auf dem europäischen Markt vollziehenden agrarstrukturellen Wandlungen und angesichts des im Hinblick auf den europäischen Durchschnitt überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums ist zu erwarten, daß diese Entwicklung anhalten wird. 

In diesem Zusammenhang wird man allerdings die Frage nach der Priorität von Ei und Henne stellen müssen, d.h. also die Frage, inwieweit die sprunghafte Vermehrung gewerblicher Arbeitsplätze durch die Situation der Land- und Forstwirtschaft unumgänglich wurde und inwieweit sie den Abwanderungstrend in erheblichem Maße mitbedingt und mitbeschleunigt hat. Ohne den Landwirt läßt sich eine arten- und konturenreiche Kulturlandschaft nun einmal nicht erhalten. Und auch mit ihm nur dann, wenn sich der wirtschaftliche Zwang zur Umstellung von einer arbeits- zu einer kapitalintensiven Bewirtschaftungsweise nicht weiter verstärkt. Insofern ist auch der von manchen Landwirtschaftsexperten eher befürwortete als bedauerte Trend zur Umwandlung von Voll- und Zuerwerbsbetrieben zu Nebenerwerbsbetrieben nicht unbedingt als ein Verlust für die Kulturlandschaft zu werten. Nur darf nicht verkannt werden, daß der Übergang vom Vollerwerbsbetrieb zum Nebenerwerbsbetrieb mittelbar den gewerblichen Siedlungsdruck verstärkt und somit auch schon in sich eine verstärkte Gefährdung der Kulturlandschaft bewirkt. 

Bekannt ist die Bevölkerungsexplosion im vergangenen Jahrhundert. Mehr Kinder und mehr ältere Menschen veränderten die Alterspyramide. Mehr Menschen besetzen mehr Raum. Ihre berechtigten Ansprüche auf Arbeitsplatz, Wohnung, Versorgung und Entsorgung, Freizeitaktivitäten, Dienstleistungen usw. griffen die Landschaft an. Schließlich verlangen auch die Bewohner des ländlichen Raumes eine Anpassung ihres materiellen Lebensstandarts an das industrielle Niveau. 

Nicht zu vergessen sind die hohe Freizeitquote in modernen Industriestaaten und die damit entstandenen Ansprüche der städtischen Bevölkerung an die Landschaft. Nicht mehr eine kleine Minderheit, sondern die Mehrheit will ihren Anteil an den schönsten Flecken des Lebensraums, wenigstens in der Freizeit, im Urlaub, möglichst auch im Wohnsitz. 

Besonders in den letzten Jahrzehnten ist ein Trend zur Zentrumsbildung in der ehemals vernikular geprägten Kulturlandschaft, welche einen hohen Freizeitwert besitzt zu beobachten. Dieses Neuentstehen von Zentren sozialer Aktivitäten, welche vorwiegend von Erhohlungsfunktionen und Freizeitsport dominiert werden sind ein Produkt der neugestalteten Zeitprogramme fast aller Bevölkerungsschichten der modernen Industriegesellschaft. 

Das Auto ist zu einem Gebrauchsgegenstand für fast jedermann geworden - ein „Massenverkehrsmittel". Die Folge ist erhöhte räumliche Mobilität, die Voraussetzung ist Straßenbau. Beide greifen in das kulturelle Landschaftsgefüge ein. 

Nicht zuletzt ist auch eine gewisse „Verselbständigung" von Gewerbebetrieben und Dienstleistungseinrichtungen zu beobachten - ihre Standorte werden auf Grund moderner Technologien und Informationssystemen immer öfter unabhängig von traditionellen Erschließungsvoraussetzungen ausgesucht. Gleichzeitig ist eine Verschiebung von Dienstleistungseinrichtungen von den historischen Stadtzentren in das Umland zu verfolgen. So hat sich die Anzahl der Einzelhandelsbetriebe in der Umgebung von Graz zwischen 1973 und 1991 kontinuierlich erhöht. Standen im Jahr 1973 noch 410 Geschäfte zur Verfügung, waren es 1981 bereits 426 (Graz verlor in der gleichen Zeit 10% der Handelsbetriebe) und bis 1991 stieg die Zahl auf 496 an (+21%, bezogen auf 1973).

Keiner der herausgegriffenen Faktoren der Veränderungen könnte rückgängig gemacht werden. Niemand, der vernünftig und realistisch denkt, würde es als möglich halten. Ein „zurück zur Natur" im extremen Sinne ist Utopie, es sei denn, wir würden auf Sicherheit und Lebensstandard eines Industriestaates verzichten wollen, die sozialen Errungenschaften leugnen. 

Nach dem zweiten Weltkrieg folgte eine Epoche der ökonomischen Expansion, welche auch nicht vor der Rationalisierung der Landwirtschaft und der Landschaft zurückschreckte. Jahrhundertealte Traditionen und Wirtschaftsweisen wurden in Frage gestellt und die Landwirtschaft bis hinein in die Lebensweise der Bauern neu gestaltet. Letztendlich führen diese Entwicklungen zu tiefgreifenden Veränderungen in der ehemals ländlich geprägten Kulturlanschaft. Besonders auffällig sind diese Veränderungen im gestalterischen Aspekt. Die bestehenden Elemente der Volksarchitektur werden aus ihrem natürlichen funktionalen Kontext herausgerissen. 
In Folge der Rationalisierung verschwinden aus dem Landschaftsbild und dem Bauernhof vertraute Symbole.


Wohnungsbaupolitik als Faktor für dir Zerstörung der Kulturlandschaft

Ein Faktor von enormer Bedeutung für das Phänomen „Zersiedlung", bzw. für die Veränderung der historischen Kulturlandschaft ist die Wohnbauentwicklung. Dieser Aspekt, der hauptsächlich für die Verstädterung der ehemals ländlichen Umgebung Umgebung beiträgt bedarf besonderer Achtung.

Ein häufig genanntes Argument, daß in der Diskussion zur Zersiedlungspolitik in der Steiermark oft auftaucht, ist die Aussage, daß es ohnedies bereits zu spät ist und die Steiermark schon immer zersiedelt gewesen ist. Dieses Argument gibt es schon sehr lange, die Erfahrung zeigt aber, daß es sehr wohl Sinn gemacht hätte, früher eine restriktivere Siedlungspolitik zu verwirklichen. Die hier gemeinte Art der Zersiedelung ist nämlich keine Zersiedlung, sondern nur eine in der Steiermark gebräuchliche Siedlungsform. Bäuerliche Betriebe in Streulage stellen noch keine Zersiedlung mit all ihren negativen Auswirkungen dar. Die tatsächliche Zersiedlung hat erst später begonnen, durch die beliebige Angliederung von lockerer Bebauung an die bereits vorhandenen Streulagen und noch zusätzlich allfällig geeignet erscheinender Standorte.

Das Einfamilienhaus ist noch immer die bei weitem gefragteste Wohnform in Österreich. Daran konnten weder die Warnungen der Fachleute noch die inzwischen längst erkennbaren negativen Auswirkungen der „Zersiedlung" etwas ändern. Der Österreicher nimmt viel in Kauf, wenn er nur sein Häuschen im Grünen bekommt. Dieses Häuschen ist entweder das freistehende Einfamilienhaus oder wenigstens das Ferienhäuschen als Zweitwohnsitz. Diese Tendenz ist leider ungebrochen.

Die Häuser- und Wohnzählung 1991 verzeichnet ein Ansteigen des Anteils an Ein- und Zweifamilienhäusern im Zeitraum von 1971 bis 1991 um 53%. Damit liegt der Anteil der Ein- und Zweifamilienhäuser an den Wohngebäuden in der Steiermark 1991 bei 61%, für die Umgebung von Graz wurde ein Anstieg von 60,4% (1971) auf 70,9% (1991) ermittelt.

Die Ursachen sollten auch in die politischen und wirtschaftlichen Instrumentarien gesucht werden. Es ist immer noch für viele Menschen wesentlich einfacher und günstiger , auf dem reichlichen Angebot an ausgewiesenem Bauland im Umland der Städte mit finanzieller Unterstützung durch den Staat (direkt durch Förderungen, indirekt durch Finanzierung der Infrastruktur) ihren Behausungswunsch zu verwirklichen. Die Gemeinden fördern diese Entwicklung durch ihr Interesse an zusätzlichen Einwohnern. 

Ein weiterer wesentlicher Grund für die ungebremste Dynamik dieser Entwicklung ist das Fehlen von attraktiven Alternativangeboten sowie einer Erschwernis der weitestgehend ungeplanten Siedlungstätigkeit im Einfamilienhausbau. Am Beispiel der Umgebung von Graz kann man klar erkennen, daß die rückläufige Wohnbauleistung der vergangenen Jahrzehnte innerhalb des Stadtgebietes eine Verstärkung des Siedlungsdruckes auf die Gemeinden im Großraum Graz ausgeübt hat.

Verschärft wird diese Entwicklung durch die Menge, der im Rahmen der Erstellung der ersten Flächenwidmungspläne erfolgte Baulandausweisung. Derzeit sind in einzelnen Grazer Umlandgemeinden Baureserven für bis zu 100 Jahre vorhanden (ausgehend vom Baulandverbrauch der vergangenen 20 Jahre und dem ausgewiesenen Bauland).


Die Folgen für das vernikulare Architekturerbe

Die wesentlichen Folgen dieser Entwicklung für die Volksarchitektur seien hier noch einmal festgehalten:

Vor allem werden durch die Zersiedlung in der vernikular geprägten Kulturlandschaft wertvolle landwirtschaftliche Böden ihrer Nutzung entzogen und somit die Volksarchitektur ihrem natürlichen Ambiente beraubt. Die neuen Nutzungen bedrängen das noch vorhandene Erbe auf immer kleinere Grundstücke. Der Charakter der Kulturlandschaft als zusammenhängendes kulturhistorisches System geht verloren, die einzelnen geschichtsträchtigen Elemente verlieren den natürlichen Zusammenhang. 
Der Allgemeinheit werden leicht erreichbare Naherholungsgebiete mit kulturhistorischem Wert entzogen. Das steigende Verkehrsaufkommen zwischen der Stadt und ihrem Umland belastet die Kulturlandschaft. Auch gehen ökologisch wichtige Flächen verloren. 

Infolge der Umnutzung und Nutzungsintensivierung ist auch ein Gestaltverlust festzustellen. Durch die bauliche Verdichtung werden Orts- und Landschaftsbilder zerstört, bzw. landschaftliche Reize vernichtet. Die neuen Bauten dominieren in der Gesamtsilhouette. Der etablierte Architekturstil, welcher das „Heimatgefühl" vermitteln soll und oft nicht vor Nachahmungen zurückschreckt entwertet stilistisch die Volksarchitektur. Beispiele kontrastvollem Umgangs mit dem Bestehenden, wodurch die Qualitäten des letzteren aufgewertet werden sind eher selten. 

Die Verdrängung der ursprünglichen Nutzung ist nicht nur auf Flächen bezogen, sondern auch auf die Bauten - ehemals bäuerlich genutzte Bauten beherbergen städtische Bevölkerung und werden oft zu mehreren Wohnungen aufgeteilt. Hier muß allerdings festgehalten werden, daß dieser Trend auch positive Aspekte enthält. Die schonende Umnutzung und Modernisierung des baulichen Erbes ist eine Garantie für den Erhalt. Nicht selten werden die Bauten der Volksarchitektur aus Image-Zwecken gesucht. Letzteres verändert die Wertvorstellungen und verschafft zu einem Sensibilisieren im Umgang mit der Volksarchitektur. Im Denken einer neuen Generation entwickelt sich das Verständnis zur Volksarchitektur, deren Erhalt und Interpretation zu einer bewußtgewordenen Notwendigkeit.


Die Erhaltung der Kulturlandschaft als Ambiente für die Volksarchitektur

Im Folgenden ist der Versuch unternommen einige mögliche Wege für die Erhaltung der Kulturlandschaft thesenhaft zu formulieren.

Ich gehe davon aus, daß jede Gesellschaft mit einer von ihr gestalteten Kulturlandschaft verbunden ist und durch ihre Tätigkeit das räumliche Gefüge und die Prozeßabläufe beeinflußt. Diese Tätigkeit vollzieht sich meist zwischen der Extremposition der Ausnutzung ohne Rücksicht auf das Naturpotential und das kulturelle Gefüge einerseits und zielbewußter und vernünftiger Gestaltung andererseits. Vom Ausgangspunkt gewisser Zuversicht betrachte ich die aktuellen räumlichen Veränderungen in Europa als ein Potential für Umdenken in Richtung samften Umgang mit der Kulturlandschaft.

Der anhaltende Trend zur Technologisierung der Gesellschaft erfordert auch die Neuformulierung des gesellschaftspolitischen Auftrags der Gestaltung der vernikular geprägten Kulturlandschaft. Ich glaube nicht, daß es modernst ausgerüstete Siedlungen höchster Urbanität und Komfort auf der einen Seite geben kann, während andererseits vernikular geprägte Kulturlandschaft im Zustand unserer Kindheitsträume unberührt erhalten bleibt. Um die Qualitäten der ländlichen Kulturlandschaft zu bewahren, sind wir verpflichtet diese Landschaft aktiv zu gestalten.

Da die Gestaltung der Kulturlandschaft nicht mit der Erhaltung eines bestimmten ökologischen Gleichgewichts identisch ist, ist es notwendig klare Vorstellungen über die Grenzen der ökologischen Belastbarkeit zu gewinnen. Entscheidend ist, daß irreversible Schäden vermieden werden.

Die Erhaltung der vernikularen Kulturlandschaft erfordert klare Zielvorstellungen über zukünftige Nutzungen, bzw. konsequente Politik der Raumordnung und der Förderung bestimmter Wirtschaftszweige, insbesondere der Landwirtschaft. 

Die Erhaltung der vernikularen Kulturlandschaft setzt bestimmte Entscheidungen über Art, Umfang und Strategien der zu schützenden Objekte voraus. Dabei sind nicht nur Objekte der Volksarchitektur visiert, sondern auch die natürlichen Potentiale, welche das Ambiente für diese Objekte liefern.

Wir stehen vor dem Sachbestand, daß der einstige Stadt-Land-Konflikt in den letzten Jahrzehnten in der Steiermark, wie in weiten Teilen Europas, zugunsten eines Stadt-Land-Kontinuums aufgelöst wurde. Wenn wir den Erhaltungsgedanken bejahen, müssen wir offen für neue Entwicklungen sein. Allerdings sollte es nicht nur eine Erhaltung der , sondern einer bestimmten Form der vernikularen Kulturlandschaft sein. wobei den multifunktionalen Ansprüchen an den Raum Rechnung zu tragen ist. 

Aus einer gewissen Nostalgie heraus geborene Rückkehr zum „verlorenen Paradies" ist unserer Entwicklung nicht adäquat. Nicht alles Alte ist erhaltenswert und nicht alles Neue mit Skepsis zu betrachten. Der Erhaltungsidee wird man nur dann zum Erfolg verhelfen können, wenn es gelingt, dort auch lebenswerte Situationen zu schaffen. Nur dann hat die aus der Vergangenheit ererbte Volksarchitektur eine Zukunft.