Tatjana Hojan

 

Der Schulkalender in den Jahren 1919 bis 1929

 

Zusammenfassung

 

Der vorliegende Beitrag verfolgt die Veränderungen des Schulkalenders in den Gesetzesvorlagen des neuen Schulgesetzes, das seit 1919 in Vorbereitung war und erst im Jahre 1929 in Kraft trat. In diesen Jahren wurden im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen einige Regierungen und Schulminister abgewechselt, was zur Folge hatte, dass etliche Gesetzesvorlagen dem Parlament überhaupt nicht vorgelegt wurden, andere wurden zwar erörtert, traten aber nicht in Kraft. Die zahlreichen Gesetzesvorlagen weisen keine wesentlichen Unterschiede auf, dennoch wurde jeder einzelne Entwurf von den slowenischen Lehrern kritisch erörtert. Seit 1919 bereits verlangte man Schulferien im Juli und August einheitlich für das ganze Land. Besonders betroffen waren die steirischen Lehrer, die vor allem wegen der Weinlese derzeit noch zu Herbstferien berechtigt waren.

 

Die Meinung slowenischer Lehrer über die achtjährige Schulpflicht war jedoch recht unterschiedlich. Diejenigen Lehrer, die diese Idee unterstützten, forderten dazu noch eine obligatorische zweijährige weiterführende Schule, andere widerrum setzten sich für verschiedene Erleichterungen beim Unterricht in den höheren Klassen der Grundschule ein, da sich die Schüler an den Feldarbeiten zu beteiligen hatten. Das am 5. Dezember 1929 erlasssene Gesetz über die Volksschule führte die achtjährige Schulpflicht ein mit Erleichterungen in den höheren Klassen. Erleichterungen, die Unterrichtsunterbrechung in den einzelnen Gebieten und die Feiertage waren im Verantwortungsbereich des Schulministers.

 

Gerade in diesem Zeitraum kam es auch zu Veränderungen der Vorschriften über die Dauer der kirchlichen Feiertage, wobei auch einige neue staatliche Feiertage eingeführt wurden.

 

In den slowenischen pädagogischen Zeitschriften trifft man auf eine relativ geringe Anzahl der Beiträge zum Thema Schulkalender, die Mehrzahl davon beruht auf Artikeln aus anderen Blättern.