Das Schulwesen im Ribnica Tal in den Jahren von
1805 bis 1813
Zusammenfassung
Das Schulwesen in Ribnica geht aus der gut
organisierten kirchlichen Organisation hervor und war infolgedessen bereits zu
Beginn des 15. Jahrhunderts auf einer verhältnismäßig hohen Entwicklungsstufe,
deren Stärke während der Reformationsjahre etwas zurückging. Mitte des 17.
Jahrhunderts wurde der Unterricht in Ribnica von unbefugten Lehrkräften
gegeben, durch die Wirkung Maria Theresias und ihres Sohnes Joseph II in der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts jedoch begann sich das Schulwesen erneut zu
entwickeln. In Kranjsko verfügten auf dem Lande lediglich drei Ortschaften über
eine Schule: Ribnica, Idrija und Kommende Sveti Peter bei Kamnik. Zweifwelsohne
aber bestand die Schule in Ribnica bereits um das Jahr 1400.
Die Schule, in der Prešeren die Schulbank drückte, war ein Haus genannt "Pri šolmastru" ("Beim Schulmeister").
Das Eigentum Frau Albina Lovšins, Šteklièkova genannt, steht noch heute.
Um das Jahr 1790, als zusammen mit einem Lehrer
noch ein Schulgehilfe den Dienst antrat,
wurde die Schule in Ribnica zu einer zweiklassigen Schule.
Da die Ribnicer Schule, an der der Unterricht
fortwährend verlief, eine zweiklassige, aber deutsche Schule war, konnte sie
nicht allen Schülern einen Zugang gewähren. Sie wurde vom Ribnicer Dekan Humel
geleitet. In den Jahren, als Prešeren
die Ribnicer Schule besuchte, wirkten dort zwei deutsche Lehrer. In der ersten
Klasse unterrichtete Ivan Klibor aus Prußland, in der zweiten Klasse
unterrichtete Anton Krompholz aus Tschechien. Deutsch wurde damals als die
Sprache der Herrschaften angesehen und der vornehme Teil der Bevölkerung
erstrebte, es zu erlernen und dies
könnte wohl der Grund für den guten Ruf der Ribnicer Schule sein. Da auch Prešerens Mutter Deutsch sprach, schickte sie ihren Sohn in diese Schule. Der Dichter
Prešeren kam in die Ribnicer Schule nach Vermittlung seines alten Onkels Jožef
Prešerens, damaligen Pfarrers in Kopanje, im Herbst 1810, also
bereits zur Zeit der französischen Okkupation auf unserem Gebiet. Er fand
Unterkunft beim damaligen Lehrer Anton Krumpholz im Haus Nr.27, in dem auch die
Schule ihre Räume hatte. Bereits zu Anfang des 19. Jahrhunderts genoss die
Ribnicer Schule auch außerhalb Ribnica einen guten Ruf. Ihre Schüler kamen aus
verschiedenen Ortschaften von Kranjsko, Primorsko, Štajersko,
Istrien und Dalmatien. Die besten Schüler der ersten und
zweiten Klasse wurden in das Goldene Buch eingetragen, das vom Dekan Alojzij
Bonaventura Humel im Jahre 1808 begonnen wurde. In diesen Goldenen Büchern
("Zlate bükve") steht auch in beiden Jahren der Name unseres Poeten
dr. France Prešerens. In der ersten Klasse, die unser Dichter im Jahre
1811 in Ribnica beendete, wurde er unter den Beschenkten (Premiferien) als
zweitbester eingetragen. Im Goldenen
Buch mit dem deutschen Namen "Buch der Ehre für die
Reizfnizer" Schule steht: "Prescheren Franz aus Felben aus der Pfarr
Rodain".